Veränderungen im Jahr 2020 – Das Concept 2020
Die LWL-Klinik Paderborn ist fester Bestandteil der Versorgung psychiatrisch erkrankter Menschen in der Stadt und im Kreis Paderborn. Die Klinik bietet für Menschen mit verschiedenen psychiatrischen Krankheitsbildern ein breites Behandlungsangebot. Aufgrund gesellschaftlicher, politischer und anderer lebensnaher Veränderungen hat sich die LWL-Klinik Paderborn mit dem sogenannten „Concept 2020“ die zukünftige Ausrichtung der Klinik vorgenommen. Neben der Eröffnung der neuen Zentralen Aufnahme im Februar dieses Jahres erfährt die Klinik damit sowohl strukturelle, als auch fachliche Anpassungen und Neuerungen. So starten beispielsweise unsere Stationen ab dem 2. November 2020 mit neuen Stationsbezeichnungen. Das Schaubild zeigt die neuen Stationen und Abteilungen.
Abteilung Allgemeine Psychiatrie und Psychotherapie
Die Abteilung Allgemeine Psychiatrie und Psychotherapie behandelt Menschen mit akuten psychischen Störungen, insbesondere mit schizophrenen Psychosen, affektiven Störungen wie Depression und Manie, Anpassungsstörungen, Angst- oder Zwangserkrankungen, somatoformen Störungen oder Persönlichkeitsstörungen.
Die Patientinnen und Patienten werden mit dem Ziel betreut und behandelt, dass sie die aktuelle Erkrankung, Störung oder Krisensituation akzeptieren und bewältigen können. Außerdem soll sich das empfundene Wohlbefinden schnell verbessern und ein individuelles Störungskonzept vermittelt werden. Die Menschen sollen zudem möglichst zeitnah in ihr gewohntes Leben, in die Familie, den Beruf oder eine geeignete Tagestruktur eingegliedert werden.
Dabei nutzen wir vielfältige Angebote und Methoden des multimodalen Therapiesettings (Rücksichtnahme auf die Vielschichtigkeit der Behandlung und das Bündeln des Wissens verschiedener Personenkreise und Wissensbereiche), das ressourcen-, prozess- und lösungsorientiert ausgelegt ist. Wir beziehen die Familie, wichtige Bezugspersonen und ambulante professionelle Helfer frühzeitig mit ein. Die Patientinnen und Patienten sollen eine größtmögliche Selbstständigkeit behalten, ihre Unabhängigkeit wiedererlangen sowie über ihre Erkrankung umfassend informiert werden, um diese in den Griff zu bekommen und neuerlichen Schüben vorzubeugen. Sofern es notwendig erscheint, motivieren wir die Patientinnen und Patienten, fremde Hilfen insbesondere der ambulanten Dienste in Anspruch zu nehmen und sich ambulant weiterbehandeln zu lassen.
Dem multiprofessionellen Team gehören Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschiedlicher Berufsgruppen an. Sie arbeiten kollegial und wertschätzend zusammen und behandeln und betreuen mit ihrem Fachwissen die Patientinnen und Patienten bestmöglich. Die Tagesklinik und die Stationen werden kollegial von Oberärztinnen oder Oberärzten sowie pflegerischen Stationsleiterinnen oder-leitern geführt. Zum Team gehören außerdem Diplom-Psychologinnen und -Psychologen, Gesundheits- & Krankenpflegekräfte, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Assistenzärztinnen und -ärzte, eine Stationsassistentin oder –assistent sowie stationsübergreifend tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Ergo-, Bewegungs- und Musiktherapie.
> Kontakt zur Abteilung Allgemeine Psychiatrie und Psychotherapie
Allgemeine Psychiatrie 1
Affektive Störungen
Zielgruppe: 18- bis 70-Jährige
- Akute und chronisch depressive Störung
- Depressive Episode…
- Bei bipolar affektiver Störung
- Bei belastenden Lebenssituationen
- Bei somatischen Begleiterkrankungen
Allgemeine Psychiatrie 2
Sektorisierte Aufnahme- und Behandlungsstation
Zielgruppe: 18- bis 60-Jährige
Psychosen, akute Belastungsreaktionen, Anpassungsstörungen, akute schwere Persönlichkeitsstörungen, Intelligenzminderung
Allgemeine Psychiatrie 3
Sektorisierte Aufnahme- und Behandlungsstation
Zielgruppe: 18- bis 60-Jährige
Psychosen, akute Belastungsreaktionen, Anpassungsstörungen, akute schwere Persönlichkeitsstörungen, Intelligenzminderung
Psychotherapie/Psychosomatik 1
Psychotherapeutische und Psychosomatische Medizin
Zielgruppe: 18- bis 55-Jährige
Persönlichkeitsstörungen, Angst-, Zwangs- und Anpassungsstörungen, somatoforme Störungen und Essstörungen mit Schwerpunkt Psychotherapie, begleitende depressive Episoden
Abteilung Gerontopsychiatrie/Soziotherapie
In der Gerontopsychiatrie behandeln wir psychisch erkrankte Menschen ab dem 58. Lebensjahr. Die Phase des Älterwerdens ist oft mit vielen Veränderungen verbunden. Treten dann psychische Erkrankungen auf, beziehen wir bei der Behandlung stets auch die Ressourcen und Kompetenzen der Patientinnen und Patienten mit ein. Wir wollen die Symptome lindern und die Krankheit heilen bzw. beim Umgang damit helfen. Wir unterstützen die Menschen auch darin, die neue Lebenssituation zu bewältigen, alternative Perspektiven zu entwickeln, eigene Fähigkeiten wieder zu entdecken, Kräfte zu bündeln und auf persönlich wichtige Ziele auszurichten.
Die psychiatrische Diagnostik umfasst sowohl medizinische als auch psychosoziale und pflegerische Aspekte. Wir erfassen in den Untersuchungen nicht nur psychische Beeinträchtigungen, sondern auch das Ernährungsniveau, die eingeschränkte Selbsthilfefähigkeit, Mobilitätseinschränkungen oder eine Sturzgefährdung.
Nach erfolgter Diagnostik wird gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten ein einzeln abgestimmtes Behandlungskonzept erstellt. Wir wollen dabei die Angehörigen bzw. für die Patientinnen und Patienten wichtige Personen in die Behandlung miteinbeziehen. Eine Bezugspflegekraft und eine Bezugstherapeutin oder ein Bezugstherapeut begleiten durch den gesamten Behandlungsprozess, der einzel- und gruppenpsychotherapeutische, medikamentöse, sozialtherapeutische sowie bewegungs-, musik- und ergotherapeutische Angebote umfasst. Eine Mitbehandlung körperlicher Erkrankungen erfolgt durch Fachärztinnen und -ärzte der Paderborner Krankenhäuser.
Um eine passgenaue Nachsorge sicher zu stellen, wird die Entlassung pro Person vorbereitet. Dafür beziehen wir Angehörige sowie das weitere soziale Netzwerk mit ein. Wir wollen, dass die Patientinnen und Patienten dabei möglichst selbstständig handeln, ihre persönlichen Hilfebedarfe aber abgedeckt sind. Je nach Schweregrad der Erkrankung können sie zudem bei niedergelassenen Fachärztinnen und -ärzten oder in der Ambulanz unserer Abteilung weiterbehandelt werden. Darüber hinaus besteht eine enge Kooperation mit den psychiatrischen und psychosozialen Versorgungsdiensten der Region wie Anbietern der Tagespflege oder Betreuter Wohnmöglichkeiten sowie den ambulanten psychiatrischen Pflegediensten.
In der Abteilung arbeiten multiprofessionelle Teams, die aus fachlich qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterschiedlicher Berufsgruppen bestehen. Die Tagesklinik und die Stationen werden kollegial von Oberärztinnen oder Oberärzten sowie pflegerischen Stationsleiterinnen oder-leitern geführt. Zum Team gehören außerdem Gesundheits- und Krankenpflegekräfte, Altenpflegekräfte, Heilerziehungspflegekräfte, Assistenzärztinnen und -ärzte, Diplom-Psychologinnen und -Psychologen, Diplom-Gerontologinnen und –Gerontologen, Sozialarbeiterinnen und -arbeiter und Stationsassistentinnen und -assistenten. Stationsübergreifend sind Ergo- und Bewegungs- sowie Musiktherapeutinnen und -therapeuten tätig.
> Kontakt zur Abteilung Gerontopsychiatrie/Soziotherapie
Gerontopsychiatrie 1
Geschützte Gerontopsychiatrie
Zielgruppe: über 60-Jährige
Organisch bedingte psychische Störungen
Gerontopsychiatrie 2
Geschützte Gerontopsychiatrie
Zielgruppe: über 60-Jährige
Organisch bedingte psychische Störungen
Psychotherapie/Psychosomatik 2
Psychotherapeutische und Psychosomatische Medizin 55+
Zielgruppe: über 55-Jährige
- Körperliche Beschwerden, die durch psychische und psychosoziale Belastungen hervorgerufen verstärkt oder aufrechterhalten werden
- Angst- und Anpassungsstörungen
- Persönlichkeitsstörungen
Abteilung Suchtmedizin
Die Abteilung Suchtmedizin behandelt Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen. Auch dann, wenn eine begleitende psychiatrische Erkrankung wie Depression oder eine Angststörung vorliegt. Die Station bietet das gesamte Spektrum einer modernen suchtmedizinischen Behandlung an, die zunächst immer die Substanzfreiheit erreichen will. Dabei legen wir besonderen Wert darauf, dass diese Entzugsbehandlungen die Patientinnen und Patienten nicht gefährden und dass sie möglichst körperlich und psychisch unbeeinträchtigt sind. Dazu setzen wir bei Bedarf unterschiedliche Entzugsmedikamente ein bzw. führen einen gestuften Opioidentzug durch.
Neben der Abstinenz ist uns eine Motivationsbehandlung sehr wichtig. Sie zielt darauf, die Entscheidung zum Verzicht auf Rauschmittel zu festigen und Wege dorthin aufzuzeigen. Uns ist sehr bewusst, dass die Entzugsbehandlung nur den Anfang darstellt und weitere Hilfsangebote notwendig und sinnvoll sind. Darum stellen wir unterschiedliche weiterführende Hilfsangebote vor und vermitteln bei Bedarf auch. Weiterbehandlungen nach dem stationären oder teilstationären Aufenthalt zu klären und einzuleiten, ist uns besonders wichtig.
Die Behandlung möglicher psychiatrischer Begleiterkrankungen nach modernen psychiatrischen Standards ist natürlich ebenfalls ein weiterer Schwerpunkt.
Eine gute Behandlung kann nur gelingen, wenn unterschiedliche Berufsgruppen Hand in Hand für das Wohl der Patientinnen und Patienten zusammenarbeiten. Die multiprofessionellen Teams setzen sich in unserer Abteilung aus Gesundheits- und Krankenpflegekräften, Ober- und Assistenzärztinnen und -ärzten, Diplom-Psychologinnen und -Psychologen, Sozialpädagoginnen und -pädagogen und Sozialarbeiterinnen und -arbeitern und Stationsassistentinnen und -assistenten zusammen. Stationsübergreifend sind Ergo- und Bewegungs- sowie Musiktherapeutinnen und -therapeuten tätig.
> Kontakt zur Abteilung Suchtmedizin
Suchtmedizin 1
Doppeldiagnosen
Psychische und Abhängigkeitserkrankungen (außer Demenz und Sucht)
Suchtmedizin 2
Kurzentzug Alkohol und Medikamente
Kurzentzug als primär körperlicher Entzug
Suchtmedizin 3
Qualifizierter Entzug Alkohol und Medikamente
Qualifizierter Entzug mit psychotherapeutischem und motivationalem Schwerpunkt
Suchtmedizin 4
Entzug Illegaler Drogen
Qualifizierter Entzug von illegalen Substanzen
Reha Sucht
Suchtrehabilitation
Alkohol und Medikamente (Entwöhnung)